Anorchie
Fehlt der Hoden komplett, spricht man von einer Anorchie. Genauso wie bei den Hodenfehllagen zeigt sich auch hier ein leerer Hodensack. Dies muss auf jeden Fall abgeklärt werden, normalerweise wird dies bereits bei der Geburt festgestellt.
Ektoper Hoden
Die Hoden entstehen in der Bauchhöhle und wandern etwa zum Zeitpunkt der Geburt durch den Leistenkanal in den Hodensack. Dieser Deszensus kann verzögert auch im Laufe des 1. Lebensjahres stattfinden. Wenn einer oder beide Hoden außerhalb des physiologischen, also natürlichen, Weges Richtung Hodensack liegen, spricht man von einem ektopen Hoden. Der Hoden kann dabei an verschiedenen Stellen zu liegen kommen: nahe der Peniswurzel, im Bereich des Oberschenkels oder zum Beispiel auch am Damm (siehe Foto). Die häufigste Form der Hodenektopie ist jedoch der epifaszial liegende Hoden, wobei der Hoden auf Höhe des Leistenkanales oberhalb der Bauchwandfaszie liegt. Normalerweise wird dies bereits bei der Geburt festgestellt und im Weiteren operiert. Falls dir dennoch auffallen sollte, dass deine beiden Hoden nicht, oder nicht immer, im Hodensack liegen, lass dir das auf jeden Fall ansehen!
Bauchhoden
Der Hoden bildet sich im Bauchraum und wandert üblicherweise um den Geburtszeitpunkt herum in den Hodensack, ist dies nicht der Fall, so spricht man von einem Bauchhoden. Die Wanderung kann auch noch nach der Geburt verzögert stattfinden, mit Erreichen des 1. Lebensjahres sollten die Hoden jedoch im Hodensack liegen.Normalerweise wird dies bei der Geburt festgestellt und im weiteren Verlauf beobachtet, um eventuell korrigierend einzugreifen zu können. Falls du feststellen solltest, dass sich deine beiden Hoden nicht – oder vielleicht nicht immer – im Hodensack befinden, lass das auf jeden Fall checken, um damit zusammenhängende Spätfolgen auszuschließen.
Pendelhoden
Bei einem Pendelhoden liegt der Hoden zwar im Hodensack, wo er hingehört, bei bestimmten Reizzuständen kann es jedoch vorkommen, dass er nach oben in den Leistenkanal oder sogar bis in die Leiste wandert. Ein Grund dafür kann der sogenannte „Kremasterreflex“ sein: Durch Kälte (kalte Hände, kaltes Wasser) oder mechanische Reizung wird der Hoden durch einen Muskelzug hochgezogen. Wichtig ist, dass er sich gleich nach der Reizung wieder eigenständig in den Hodensack zurück verlagert. Also achte bitte unbedingt darauf! Falls der Hoden nicht zurückwandert, musst du dir das anschauen lassen, um Spätfolgen auszuschließen.
Gleithoden
Bei einem Gleithoden kann der Hoden zwar in den Hodensack gezogen werden, er ist also „verlagerbar“, aber gleich nach dem Loslassen gleitet er wieder Richtung Leiste oder Leistenkanal zurück. Lass dir das unbedingt ansehen. Dies muss operiert werden, um mögliche Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit oder einen Hodentumor zu verhindern.
Leistenhoden
Bei einem Leistenhoden liegt der Hoden in der Leiste und der Hodensack auf dieser Seite ist leer. Auf jeden Fall sollte dies korrigiert werden, um das Risiko für mögliche Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit oder einen Hodentumor zu minimieren.